Projektunterricht

02.09.2019

Wir klimawandeln

Naunhof. Am 29.03.2019 haben die Schüler der Klassenstufe 8 am Umweltprojekt aktiv mitgewirkt und dieses gestaltet. Dort durchliefen wir viele einzelne Stationen mit unterschiedlichen Themen des Umweltschutzes. So drehten z.B. einige Schüler ein Video, andere haben Plakate gestaltet und der Rest war in Naunhof unterwegs, um Müll aufzusammeln oder Insektenhotels zu bauen.

Und es geht noch weiter: Manche Achtklässler sammelten Ideen für einen Infotag für interessierte Schüler und Eltern. Unsere Schule soll über die Umwelt und ihren derzeitigen Stand aufgeklärt werden, denn es steht wirklich schlecht um unsere Erde, was man z.B. durch die Verschmutzung der Meere durch Plastik erkennen kann. Millionen von Tieren sterben jedes Jahr wegen des unverantwortlichen Verhaltens der Menschen. Nicht zu übersehen ist der Treibhauseffekt, welcher sich letzten Sommer deutlich bemerkbar machte: Zunehmend hatten wir mit Wetterextremen zu rechnen, wie etwa Hitzewellen, Überschwemmungen und starken Stürmen.

Einige Politiker unterschrieben bereits am 04.11.2016 den Pariser Klimavertrag. China und die USA, die weltweiten Kohlendioxidverbraucher, haben den Klimavertrag bereits am 03.09.2016 unterzeichnet. Jedoch stieg die USA nach Trumps Wahlsieg aus dem Pariser Klimaabkommen aus. Das brachte viele Menschen weltweit, insbesondere Schüler, dazu, auf die Straße zu gehen. Das Ziel der Schülerbewegung "#Fridaysforfuture" ist, dass jede einzelne Person auf einen nachhaltigen Lebensstil in der Gesellschaft achten muss. Hier kann jeder Einzelne schon viel bewirken, z.B. die Sparspülung benutzen, Lebensmittel mehr schätzen, Ökostrom sowie mehr öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Denn wir alle sind dafür verantwortlich, unser Verhalten gegenüber der Umwelt zu überdenken.

Da uns Oberschüler das Thema Umweltschutz intensiv beschäftigt, wollten wir es nicht bei nur einem Projekttag belassen. In der letzten Schulwoche im Schuljahr 2018/19 haben wir im Rahmen des fächerverbindenden Unterrichts noch einmal weitere Aspekte aufgegriffen. Die größere Zeitspanne wollten wir vor allem nutzen, um tiefer in alle Bereiche der Umweltproblematik einzutauchen.

Am Montag bildeten unsere größten Ängste und Befürchtungen für die Zukunft unseres Planeten den Auftakt. Im Anschluss nahmen wir die Relevanz der Umwelt aus Sicht der Religion, Biologie, Geographie und Ethik genauer unter die Lupe. In der Gruppe Religion beschäftigte man sich mit dem Thema "Die ersten und letzten sieben Tagen". In der Biologie haben wir uns mit der nachhaltigen Ernährung befasst. In Geographie/Ethik stellten wir uns die Frage "Sind uns Tiere Wurst?".  Dabei ging es allerdings nicht nur um Massentierhaltung sondern auch um die Verwendung von Palmöl und dessen Auswirkungen auf die Regionen, die Palmöl produzieren.
Der zweite Projekttag stand ganz im Zeichen der Praxis: Wir produzierten Videos, kreierten Werbung, schrieben einen Zeitungsartikel und erarbeiteten eine Powerpoint-Präsentation für den letzten Schultag.
Unser Ziel steht ganz klar fest: Wir wollen so viele Mitschüler wie möglich informieren.
Am folgenden Tag fertigten wir dann aus Tetrapacks Portemonnaies an und gestalteten Jutebeutel kreativ. Und dann wollten wir ernsthaft Umweltschutz betreiben. Unter dem Motto "Jetzt wird's ernst, wir klimawandeln!" marschierten alle 71 Schüler der Klassenstufe 8  an den Naunhofer Grillensee, um dort gemeinsam Müll zu sammeln.
Am letzten Projekttag wurden schließlich die Ergebnisse der Woche vor der gesamten Schule vorgestellt, und das mit tollem Erfolg: Sowohl Lehrer als auch Schüler waren von unseren Projekten begeistert.

Doch warum engagieren wir uns so intensiv? Darauf haben wir viele Antworten. Es gab in den letzten Monaten sehr viel Kritik dafür, dass Schüler freitags zu Demonstrationen für eine bessere Umweltpolitik gegangen sind. Das hat uns traurig gemacht. Denn wir haben längst verstanden, was passieren wird, wenn wir nicht heute anfangen zu handeln. Wir haben auch verstanden, dass es nicht reicht, wenn wir nur demonstrieren. Wir sind verpflichtet zu handeln - jeder in seinem Rahmen. Genau das haben wir in der Oberschule mit unseren Projekttagen anstoßen wollen. Darum haben wir uns intensiv zu den drängenden Problemen informiert, viel zum Thema Nachhaltigkeit gelernt, über viele Lösungswege diskutiert, sind Müllsammeln gegangen und haben kreativ recycelt.

Wir werden auch in Zukunft nicht damit aufhören laut über die bestehenden Probleme in Bezug auf Umwelt und Klima zu reden. Mit dem neuen Schuljahr gründen wir eine Klima-AG - außerhalb der regulären Schulzeit - die das Thema weitertragen soll. Wir wollen ins Gespräch kommen mit der Stadt Naunhof, den anderen Schulen und mit den Naunhofer Vereinen.

— Jolina L., Veronic S., Ryan G., Hagen M., Laeticia H., Leonie R., Anica R., Celina B., Lara M. B. —