Förderunterricht Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
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Frau Monika Müller | m.mueller@Oberschule-Naunhof.de |
Lesen und Schreiben sind Kulturtechniken, die in unserer Gesellschaft leicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Aber nicht allen gelingt es, sich Texte zu erschließen, sie sprachlich gewandt zu gestalten oder orthographisch fehlerfrei zu schreiben.
Kinder mit der Teilleistungsschwäche LRS gehören zu dieser Gruppe. Dabei sind sie weder faul, noch dumm. Da sich ihre Probleme mit dem Lesen und Schreiben aber auf alle anderen Fächer auswirken, benötigen sie eine spezielle Förderung. Diese stellt keine zusätzliche Deutschstunde dar, sondern setzt durch die Vermittlung von speziellen Lese- und Schreibstrategien an den individuellen Fehlerschwerpunkten des Schülers an.
Lohnt sich die Mühe? Natürlich — allein von den Schulabgängern mit diagnostizierter LRS des Jahrgangs 2010/2011 besuchten drei ein Berufliches Gymnasium. Auch die Jahrgangsbeste des Schuljahres 2013/2014 hat LRS — und in Deutsch eine 2!
Diagnostik und Förderung
Zu Beginn der 5. Klasse werden im Deutschunterricht gezielte Lernstands-Analysen in den Bereichen Lesen und Schreiben durchgeführt.
Sind Kinder LRS-auffällig, wird mit dem Einverständnis der Eltern eine Diagnostik eingeleitet. Liegt eine LRS vor, hat der Schüler oder die Schülerin Anspruch auf die Teilnahme am speziellen LRS-Förderunterricht und auf Nachteilsausgleich in allen Fächern.
In nach Klassenstufen und Förderschwerpunkten gezielt zusammen gesetzten Kleingruppen werden einmal wöchentlich Rechtschreib- und Lesestrategien trainiert. Dabei kommen spezielle LRS-Materialien, Lernsoftwares und Online-Lernportale zum Einsatz. Abwechslung und den Effekt des "Nebenbei-Lernens" bringen viele Spiele, die das Sprachverständnis, die Orthographie und die Grammatik schulen. Methoden aus der Motopädie sorgen dafür, dass alle LernkanäleLernen mit allen Sinnen. angesprochen und den Schülern somit notwendige Lernstrategien vermittelt werden.
Wichtiger Bestandteil des Förderunterrichtes ist die Stärkung des Selbstbewusstseins der Schüler sowie die Ausprägung der Akzeptanz und der souveräne Umgang mit dem Problem LRS.
Nachteilsausgleich
Grundpfeiler der Inanspruchnahme des Nachteilsausgleiches ist die Feststellung einer LRS. Dies geschieht auf Antrag der Eltern durch Diagnostikteams oder einen Schulpsychologen der Sächsischen Bildungsagentur.
Gesetzlich geregelt ist der Nachteilsausgleich durch das SchulG Sachsen § 35a und die VwV LRS-Förderung.
Alle Lehrer der Oberschule Naunhof sind mit den Möglichkeiten des Nachteilsausgleiches bei LRS-Schülern vertraut und wenden diese angemessen an. Auch in den mündlichen und schriftlichen Abschlussprüfungen finden auf den Schüler zugeschnittene Maßnahmen Anwendung.
Beispiele für mögliche Formen des Nachteilsausgleiches:
- Aussetzung der RechtschreibbenotungVoraussetzung hierfür ist der Nachweis der Teilnahme an Fördermaßnahmen. in Deutsch und Englisch
- verlängerte Arbeitszeit in Situationen der Leistungsüberprüfung
- Benutzung zusätzlicher Hilfsmittel
- Rückversicherung des Aufgabenverständnisses
- Vorlesen von Aufgabenstellungen
Elternarbeit
Die Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern betroffener Schüler ist sehr wichtig, denn sie müssen sowohl ihr Kind stärken als auch die Förderung mittragen. Der Förderunterricht in der Schule allein reicht, besonders in den unteren Klassenstufen, nicht aus.
In Beratungsgesprächen werden Eltern mit dem Phänomen LRS und mit Möglichkeiten des "Alltagförderns" vertraut gemacht. Das bedeutet, dass sie Tipps zur Sprachförderung zu Hause oder zum Lernen allgemein sowie Hinweise zu weiterführender Literatur oder Kontaktadressen erhalten. Sie können sich bei auftretenden Problemen jederzeit an die LRS-Lehrerin wenden.
Bei Interesse kann auch ein LRS-Stammtisch organisiert werden, um sich mit anderen betroffenen Eltern auszutauschen.
Persönliche Ausbildung und Qualifikation
- Fachlehrerin für Deutsch und Geschichte
- Zusatzausbildung LRS
- Staatlich geprüfte und anerkannte MotopädinMotopädie ist eine Form der Förderung und Therapie, die psychologische, pädagogische, sport- und erziehungswissenschaftliche mit medizinischen Erkenntnissen und Methoden verknüpft. Zentraler Ansatz ist die Bewegung, genauer die Wechselwirkung zwischen dem Körper in Bewegung und der Psyche des Menschen.
- regelmäßige Weiterbildung in den Bereichen LRS und Umgang mit Schülern mit Unterstützungsbedarf
- langjährige Arbeit mit Schülern mit diagnostizierter LRS
Bei Fragen vereinbaren Sie bitte ein persönliches Gespräch.